So geht Reisen im Herbst

LISBON, PORTUGAL - SEPTEMBER 29: Tourists take selfies standing near Belem Tower by the Tagus River at the end of the afternoon during the COVID-19 Coronavirus pandemic on September 29, 2021 in Lisbon, Portugal. The use of protective mask outdoors has not been longer mandatory as of September 13, but according to the measures of the third phase of the deconfinement associated with the pandemic, as of October 01 the use of masks is still mandatory in shops, schools (except at outdoor playgrounds), theaters, cinemas, congress halls, event venues, health establishments and services, residential or foster care facilities, or home support services for vulnerable populations, elderly people, or people with disabilities. (Photo by Horacio Villalobos#Corbis/Corbis via Getty Images)

In Hamburg und Schleswig-Holstein beginnen am Wochenende die Herbstferien, andere Bundesländer starten damit in der Woche darauf. Und auch wer keine schulpflichtigen Kinder hat, verspürt vielleicht das Bedürfnis, schnell noch mal Sonne zu tanken.

Das müssen Sie beachten, wenn Sie jetzt eine Reise buchen
Während Dänemark schon weitestgehend alle Coronamaßnahmen aufgehoben hat, müssen Reisende in anderen Ländern Europas noch mit Einschränkungen rechnen. Aber was gilt wo? Welche Dokumente sind bei der Einreise und im Urlaubsalltag nötig? Und was muss ich für mitreisende Kinder beachten?

Ein Überblick über aktuelle Regeln in beliebten Urlaubsländern.

Frankreich
In Frankreich sind Gastronomie, Kulturbetriebe und Sportstätten geöffnet. Für den Eintritt ist aber ein Impf-, Test- oder Genesungsnachweis notwendig, auch für die Außenbereiche. Ein solcher Nachweis ist auch Voraussetzung für Fahrten mit dem Reisebus oder dem Fernzug. Die Einreise ist aus Europa mit einem Impfnachweis oder einem negativen PCR- oder Schnelltest möglich, auch für die Rückreise nach Deutschland muss ein Nachweis erbracht werden.

Coronatests sind für Ausländerinnen und Ausländer nicht mehr gratis. Die Infektionszahlen sinken in Frankreich seit Wochen. Lediglich in der Region Provence-Alpes-Côte-d’Azur steckten sich innerhalb einer Woche zuletzt noch mehr als 100 Menschen von 100.000 an.

Schweiz

Die Schweiz verlangt vielerorts ein Coronazertifikat, das eine Impfung, Genesung oder einen negativen Test nachweist. Jeder, der nicht geimpft oder genesen ist, muss bei der Einreise einen negativen Antigen- oder PCR-Test vorlegen – unabhängig davon, ob er mit dem Flugzeug, Auto, Fahrrad oder zu Fuß über die Grenze will. Zudem müssen alle Touristen ein Einreiseformular mit Kontaktdaten ausfüllen.

Wer nicht geimpft, genesen oder negativ getestet ist (3G), kommt nicht mehr in die Innenräume von Restaurants. Das EU-Zertifikat wird anerkannt. Die Infektionszahlen sinken zwar seit Wochen, liegen aber deutlich höher als in Deutschland.

Österreich

Für die Einreise gilt nach wie vor die 3G-Regel. Auch in Hotels, Restaurants und Kultureinrichtungen muss man nachweisen können, dass man vollständig geimpft, genesen oder getestet ist. FFP2-Masken müssen in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln getragen werden. Wer ungeimpft nach Österreich reist, muss also regelmäßig einen Antigen-Schnelltest oder PCR-Test machen (24 Stunden beziehungsweise 72 Stunden lang gültig).

Die 3G-Regel gilt auch für Kinder ab zwölf Jahren. In Wien müssen Kinder schon ab sechs Jahren getestet sein. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist etwa doppelt so hoch wie in Deutschland.

Dänemark
Deutschlands nördlicher Nachbar hat am 10. September alle geltenden Coronabeschränkungen aufgehoben. Das Leben fühlte sich schon zuvor fast normal an, eine Maskenpflicht gibt es seit Längerem nicht mehr. Dem Herbsturlaub im Ferienhaus an der Nordseeküste oder der Städtereise nach Kopenhagen steht also kaum etwas im Weg.

Einzig bei der Einreise sollte man sich informieren, was die Dänen von Urlauberinnen und Urlaubern erwarten. Aktuell muss man aus Deutschland kommend einen Coronatest vorzeigen. Für Kinder, Geimpfte und Genesene gilt das nicht.

Großbritannien
Während die Briten weitestgehend unbeschwert leben, bleiben die Corona-Anforderungen für Reisende hoch. Zwar müssen vollständig Geimpfte aus Deutschland vom 4. Oktober an vor Abflug keinen Antigentest mehr machen. Doch weiterhin ist ein PCR-Test spätestens am zweiten Tag nach Ankunft vorgeschrieben, die Kosten dafür liegen bei mindestens 50 Pfund (umgerechnet 58 Euro) pro Person. Pubs, Theater und andere Sehenswürdigkeiten sind geöffnet.

Die Zahl der Neuinfektionen stagniert derzeit bei mehr als 30.000 pro Tag, die Sieben-Tage-Inzidenz stieg zuletzt auf 350. Für die Rückreise nach Deutschland gilt die 3G-Regel. Von diesem Freitag an ist zudem für Einreisen nach Großbritannien ein Reisepass Pflicht, der Personalausweis reicht nicht mehr aus.

Italien

Für Einheimische und Gäste ist der sogenannte Grüne Pass entscheidend – dazu zählt auch das in Deutschland ausgestellte EU-Corona-Impfzertifikat. Bei praktisch allen Aktivitäten im Innenbereich (in Bars, Restaurants, Museen, bei Sportevents und in Zügen) wird der Pass verlangt. Für die Einreise ist eine digitale Anmeldung sowie eine Impfung, Genesung oder ein Test nötig. In Quarantäne muss man dann nicht.

Malta
Malta hat eine der niedrigsten Infektionsraten und eine der höchsten Impfquoten der EU. Ab einem Alter von zwölf Jahren sind zur Einreise eine digitale Anmeldung und der Nachweis einer vollständigen Impfung nötig. Wer das nicht vorweisen kann, muss nach der Einreise 14 Tage in ein offizielles Quarantänehotel und dafür 100 Euro pro Nacht bezahlen. Ab dem 1. Oktober dürfen nun auch Genesene, die einmal geimpft sind, einreisen, ohne in Quarantäne zu müssen. Die Genesung darf jedoch nicht länger als sechs Monate zurückliegen. Als Impf- und Genesenennachweis akzeptiert werden die Digitalen COVID-Zertifikate der EU. Der in Deutschland gebräuchliche gelbe Impfausweis wird dagegen nicht anerkannt. Reisende, die nur diesen haben, müssen noch am Flughafen einen PCR-Test (120 Euro) vornehmen und im Quarantänehotel einchecken, beides auf eigene Kosten.

Einrichtungen wie Geschäfte, Dienstleistungsbetriebe, Kinos und Theater sind geöffnet. Von 9. Oktober an gilt ähnlich wie vielerorts in Deutschland eine freiwillige 2G-Regel: Restaurants und Bars ist es dann gestattet, Gäste ohne Impfnachweis abzulehnen – wenn sie das tun, erlaubt die Regierung den Lokalen zur Belohnung, länger zu öffnen, die Tische näher zusammenzurücken und Leute an der Bar zu bedienen.

Spanien und Portugal
In den beiden bei Deutschen sehr beliebten Urlaubsländern Spanien und Portugal ist die Coronalage derzeit entspannt. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Spanien liegt bei 27,5 und damit niedriger als in Deutschland. 77,7 Prozent der Bevölkerung sind vollständig gegen Corona geimpft. In Portugal lag die 14-Tage-Inzidenz bei 111, das Gesundheitssystem stand nicht mehr unter besonderem Druck, und der Anteil der vollständig Geimpften ist mit 84 Prozent höher als in den meisten anderen Ländern.

Angesichts dieser positiven Entwicklung sind in beiden Ländern die meisten Beschränkungen inzwischen weggefallen. Maskenpflicht besteht aber weiterhin in der Öffentlichkeit in Innenräumen sowie im Nahverkehr. Im Freien nur dann, wenn der Mindestabstand – in Spanien 1,5 Meter, in Portugal zwei Meter – zu nicht im selben Haushalt lebenden Personen nicht eingehalten werden kann.

Hier und da kann es noch Einschränkungen bei der Auslastung der Innenräume von Gaststätten geben. Vor allem in Spanien bestehen noch Unterschiede zwischen einzelnen Regionen. So darf in Discos auf der beliebten Urlauberinsel Mallorca ab dem 8. Oktober wieder getanzt werden, in der Touristenmetropole Barcelona aber ist das nur bei Tanzflächen der Klubs im Freien erlaubt.

Bei der Einreise müssen für beide Länder noch elektronische Reiseanmeldungen ausgefüllt werden: In Portugal gilt das allerdings nur für den Luftweg; in Spanien ist das hier nötige Formular zur Gesundheitskontrolle nur bei der Einreise auf dem Luft- oder Seeweg nötig. Und alle Personen ab zwölf Jahren müssen einen Impf- oder Genesenennachweis vorlegen. Wer den nicht hat, ist verpflichtet, einen negativen PCR- oder Antigentest vorzuweisen.

Griechenland und Zypern

Zypern stuft Deutschland in der roten, also stark betroffenen Kategorie ein. Das bedeutet für alle Einreisenden, dass sie geimpft, genesen oder negativ getestet sein müssen und dann trotzdem am Flughafen auf Zypern noch einen weiteren Coronatest machen und selbst bezahlen müssen. Zudem muss spätestens 48 Stunden vor der Einreise auf der Website Cyprusflightpass.gov.cy der Cyprus Flight Pass beantragt und während des Urlaubs stets mitgeführt werden.

Kroatien
Von Touristen wird eine Bescheinigung verlangt, die belegt, dass sie geimpft, genesen oder getestet sind. Hotels empfangen Gäste ohne Einschränkungen. Gaststätten und Cafés dürfen auch in ihren Innenbereichen bewirten, aber nur an den Tischen, zwischen denen Abstände einzuhalten sind. An öffentlichen Versammlungen darf nur eine bestimmte Anzahl an Menschen teilnehmen.