
Belgiens Nationaltorhüter Thibaut Courtois hat angesichts des vollgepackten Kalenders im Fußball mit immer größeren Belastungen für die Spieler Alarm geschlagen. »Wir sind keine Roboter«, sagte der 29-Jährige im Anschluss an die Niederlage im Spiel um Platz drei in der Nations League gegen Italien (1:2) bei Sky Sports und warf den Verbänden wie Fifa und Uefa vor: »Sie kümmern sich nicht um die Spieler, sie kümmern sich nur ums Geld.«
Die Partie um Platz drei in der Nations League gegen Italien war »nur ein Geldspiel, wir müssen ehrlich sein«, sagte Courtois: »Wir spielen es einfach, weil es für die Uefa zusätzliches Geld bedeutet und es ein zusätzliches Spiel im Fernsehen ist.«
Courtois hatte noch Anfang Juli mit Belgien im EM-Viertelfinale gestanden, wo das Team am späteren Europameister Italien scheiterte. Nach einer kurzen Sommerpause begann die Pflichtspielsaison für den Keeper am 14. August, als in Spanien die neue Liga-Spielzeit begann. Dort kämpft Courtois mit Real Madrid um den Titel. Seither stand der Torwart für Klub und Land in 14 Partien über 90 Minuten auf dem Platz.
Der Fußballkalender war zuletzt noch voller als üblich, was auch an der Covid-19-Pandemie liegt. Gerade Nationalspieler, die im Sommer bei der EM oder der Copa América im Einsatz waren, haben kaum Pausen erhalten. Hinzu kommen neue Wettbewerbe wie die Nations League oder die von der Saison 2024/2025 an reformierte Champions League, in der 36 statt bislang 32 Teams an der Gruppenphase teilnehmen werden, zudem wird es statt bislang 125 Spielen künftig 225 Partien geben. Außerdem wird ab dieser Saison mit der Conference League ein dritter Europacup ausgetragen. Für alle drei Wettbewerbe ist die Uefa verantwortlich.
Auch der Weltverband Fifa plant, die Zahl der Länderspiele zu erhöhen, und möchte die WM alle zwei statt wie bislang alle vier Jahre austragen. Beschlossen ist diese WM im Zweijahrestakt aber noch nicht – auch weil sich die Verbände aus Europa und Südamerika bislang dagegen aussprechen.