
Die Rivalität zwischen den Beatles und den Rolling Stones ist fast so alt wie die Musiker selbst, sie währt seit Jahrzehnten: Wer darf sich zu Recht als beste Band aller Zeiten bezeichnen? Wer verkauft mehr Platten? Wer verdient mehr Geld? Wer begeisterte einst mehr Konzertbesucher – oder, möglicherweise noch wichtiger: mehr Besucherinnen?
Den überlebenden Stars selbst, allesamt mittlerweile Ende 70, geht es dabei wohl auch um ihren Platz in der Musikgeschichte. Nicht zuletzt deshalb touren die Rolling Stones sogar nach dem Tod ihres Schlagzeugers Charlie Watts im August einfach weiter. Und Paul McCartney tut gerade wieder sehr viel dafür, die Deutungshoheit über die Beatles zu behalten – zur Not auch durch Seitenhiebe gegen die alten Konkurrenten.
In einem Gespräch mit David Remnick, Chefredakteur der US-Zeitschrift »The New Yorker«, hat McCartney jetzt über die Rolling Stones gelästert: »Ich bin nicht sicher, ob ich das sagen sollte, aber sie sind eine Blues-Coverband, etwas in der Art sind die Stones«, sagte McCartney, 79. »Ich glaube, unser Anspruch war ein anderer« (im Original: »I think our net was cast a bit wider than theirs«).
Das Interview mit dem »New Yorker« ist Teil einer PR-Kampagne, mit der McCartney Werbung macht für die Dokumentarserie »The Beatles: Get Back« von Regisseur Peter Jackson. Die Dokumentation soll von Ende November an beim Streamingdienst Disney+ laufen. Erst vor wenigen Tagen hatte ein BBC-Interview mit McCartney für Schlagzeilen gesorgt, in dem er sich über John Lennons Rolle bei der Trennung der Beatles geäußert hatte.