
Zum Beginn der Herbstferien gab es am Flughafen Berlin Brandenburg International (BER) ungewöhnlich lange Schlangen vor den Schaltern. Ein vielfach bei Twitter geteiltes Video der Journalistin Christine Kensche zeigt wartende Menschen quer durch die Check-in-Hallen.
Manche Urlauber sorgten sich demnach, den Abflug zu verpassen. Ähnliche Eindrücke vom Flughafen schildert der »Tagesspiegel«. Er berichtet unter anderen von einer Frau und ihrer Tochter, die ihren Flug verpassten, obwohl sie bereits drei Stunden vor Abflug vor Ort waren.
Ein Flughafensprecher in Berlin bestätigte Nachrichtenagentur dpa »massiven Andrang bis ungefähr 9.30 Uhr« mit zum Teil stundenlangen Wartezeiten. Es sei nicht auszuschließen, dass einige ihren Flieger nicht erreicht hätten. Am frühen Nachmittag war es nach Angaben eines dpa-Reporters im Flughafengebäude dagegen bereits wieder ruhiger. Schlangen gab es demnach insbesondere noch vor der Sicherheitskontrolle, aber keine chaotischen Zustände.
»Alle arbeiten hart und machen ihren Job, so gut es geht«, sagte der Sprecher. Für den Sonntag werde erneut eine hohe Zahl von Fluggästen erwartet. Es mache sich bemerkbar, dass verstärkt viele geimpfte Menschen nun wieder in den Urlaub fliegen möchten. Daher sei weiterhin mit großem Andrang zu rechnen.
Grund für die langen Warteschlangen waren dem Sprecher zufolge Engpässe an den Check-ins. In Coronazeiten würden die Abläufe deutlich länger dauern, beispielsweise wegen der Kontrolle von Impfpässen. Der Flughafensprecher appellierte an Reisende: »Seien Sie zwei Stunden eher da.« Beim Check-in sollten Urlauber ihre Papiere und den Impfausweis sofort griffbereit haben, um die Wartezeiten kurz zu halten.
Corona-Sonderregelungen bremsen Abläufe
Auch der Flughafen in Frankfurt am Main hat zum Start in die Herbstferien einen großen Andrang verzeichnet. Die Terminals seien gut gefüllt, es könne punktuell zu Wartezeiten kommen, sagte ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport. Der Betrieb laufe jedoch geregelt. Nach rund 120.000 Passagieren am Freitag rechnete der Flughafen den Angaben zufolge für Samstag und Sonntag mit jeweils rund 130.000 Reisenden.
Fraport empfahl wegen der vielen Corona-Sonderregelungen eine sorgfältige Reisevorbereitung, und alle erforderlichen Dokumente »jederzeit griffbereit zu halten«. Vor der Coronapandemie wurden in den Herbstferien täglich rund 220.000 Flugpassagiere in Frankfurt am Main gezählt. In Hessen und auch in den beiden benachbarten Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz hatten am Freitag zweiwöchige Herbstferien begonnen.
Am Hamburger Flughafen hat es am Morgen ebenfalls zeitweise Schlangen beim Check-in gegeben. Einer Sprecherin des Flughafens zufolge balle sich die Zahl der Flugreisenden in den Herbstferien zeitweise am frühen Morgen und am Wochenende in wenigen Stunden. Dies löse sich jedoch anschließend schnell wieder auf.
Passagierzahlen haben sich im zweiten Coronasommer verdoppelt
Mit Passagierzahlen von ungefähr 30.000 Menschen pro Tag erlebe der Flughafen an den Herbstferien-Wochenenden den stärksten Andrang seit Beginn der Pandemie. Der Flughafen hatte dies der Sprecherin zufolge bereits erwartet und unter anderem auf seiner Website darauf hingewiesen. Viele Reisende hätten daraufhin den Vorabend-Check-in genutzt. Durch sehr frühzeitige Öffnung des Check-in und der Sicherheitsschleusen versuchen Flughafen und Bundespolizei, Schlangen zu verhindern.