
Nach 6:01:22 Stunden erreichte der Amerikaner Chris Nikic auf Platz 15.116 das Ziel des Boston-Marathons. Das klingt zunächst nicht spektakulär, doch Nikic wurde mit der Chromosomenstörung Trisomie 21 und einem Loch im Herzen geboren, erst im Alter von vier Jahren lernte er nach unzähligen Operationen das Laufen.
Als Finisher des Boston-Marathons setzte der 22-Jährige einen weiteren Meilenstein für Menschen mit Downsyndrom – und rührte seine Mama Trish zu Tränen. »Ich kann gar nicht sagen, wie überwältigt ich bin«, sagte sie mit brüchiger Stimme im Interview mit WBZ-TV.
Chris genoss derweil mit breitem Grinsen die Sprechchöre der Zuschauer, erleichtert fiel er im Ziel seiner Begleitläuferin Amanda in die Arme. »Es ist ein unglaublicher Tag«, schwärmte er: »Ich habe immer geglaubt, dass ich es schaffen kann.«
Im November 2020 hatte Nikic in Florida als erster Mensch mit Downsyndrom einen Ironman beendet. Für seine Leistungen muss er härter trainieren als andere – seine Muskeln wachsen durch das Downsyndrom langsamer.
Mittlerweile ist Nikic nicht nur Sportler, sondern auch Buchautor, Motivationsredner und zweifacher Preisträger bei den ESPY-Awards. Mit der erstmaligen Beendigung eines Marathons ist für ihn das Ende der sportlichen Ambitionen noch nicht erreicht: Bereits im November geht er den New-York-Marathon an, ehe im kommenden Jahr die ultimative Herausforderung bevorsteht: der Ironman Hawaii.